Der Busen bebte
Das hübsche Mädchen
Jill nickte und ihre blonde Designer-Frisur wippte neckisch.
Das Mädchen, gerade mal knapp über achtzehn, hatte sich recht keck gekleidet.
Die karmesinrote dünne Seidenbluse war weit geschnitten und offenherzig über den wundervollen Brüsten zusammengeknotet.
Der volle Busen bebte, wenn das Mädchen sich bewegte, und die Brustwarzen drückten sich noch weich und entspannt unter dem geschmeidigen, fließenden Gewebe ab.
Jill trug dazu einen kurzen, plissierten weißen Rock, der jeder ihrer geschmeidigen Bewegungen folgte und aufreizend schwang, wenn sich die junge Frau in den Hüften wiegte. An den Füßen trug sie knöchelhohe Stiefelchen, deren hohe Absätze die wohlgeformten, gebräunten Beine gut zur Geltung brachten.
Ihre gepflegten Hände waren sehnig und schlank, die Finger wirkten kraftvoll.
Die gepflegten Fingernägel hatte Jill sorgsam gefeilt und rot lackiert. Sehr dezent und geschmackvoll.
„Ich weiß“, sagte das hübsche Mädchen, „daß in diesem Job viel gevögelt wird. Ich finde das okay. Mein Talent liegt sicher nicht nur zwischen meinen Beinen.
Aber ich denke, ich kann meine Muschi ganz gut einsetzen.“
Brenda hob ihren prüfenden Blick von der attraktiven Figur ihrer Nichte und blickte ihr direkt ins Gesicht. Jill benützte so gut wie kein Make-up. Ihr Teint war von einer sehr natürlichen Reinheit; sie hatte Schminke nicht nötig.
Sie hielt Brendas Blick sehr selbstbewußt stand. Die dunkelblauen Augen schauten fest und ohne Scheu. Dieses Mädchen wußte, was es wollte.
Sinnlich
„Finde ich eine sehr positive Haltung“, sagte die etwas füllige Leiterin der Agentur. „Mit ihr hast du eine gute, bewegte Zukunft vor dir. Wenn du Probleme hast, dafür bin ich da. Laß dich nicht von jedem Arschloch bumsen. Du siehst so gut aus, daß du dir ruhig deine Stecher selbst aussuchen kannst.“
Brenda sah das selbstbewußte, junge Mädchen mit einem durchaus wohlgefälligen Blick an.
„Ich organisiere und manage deine Foto-Termine, und du sorgst dafür, daß sie erfolgreich sind. Und sie wer den erfolgreich für dich sein. So oder so.“
Die neue Chefin Jills nagte nachdenklich an ihrer vollen Unterlippe und puhlte sich einen kleinen Hautfetzen ab.
Als könne sie Jills intimste Gedanken lesen, fuhr sie nüchtern und sachlich fort: „Um die Gagen brauchst du dir keine Gedanken zu machen, die handle sowieso ich aus. Und da ich mit einem Drittel daran beteiligt bin, kannst du sicher sein, daß ich nicht billig sein werde.“
Das mittellange Haar hatte Jill dezent blondiert, mit wenigen dunkleren Strähnchen, und trug es in kunstvoll gestylter Wirrnis.
Die Augenbrauen waren sorgfältig gezupft, sehr schmal und schön geschwungen.
Sie wölbten sich in einem eleganten Bogen über den ausdrucksstarken Augen, in denen kleine, ironische Fünkchen tanzten.
Die schmale Nase hatte einen leichten Drang nach oben.
Tucholsky würde sagen: Stups.
Das Abiturfoto wurde ihr überhaupt nicht gerecht. Dort hatte sie bieder und gesittet ausgesehen.
Jetzt strahlte sie geradezu vor Sinnlichkeit.
„Okay“, sagte das Mädchen freundlich, „geht in Ordnung so. Ich verstehe nichts von Geschäften. Sie werden das schon deichseln.“
Jills Lippen waren voll. Die Unterlippe leicht vorgeschoben, zeigte das hübsche Mädchen schöne, regelmäßige Zähne. Auf ihrem Mund lag jenes Dauerlächeln, das einem Gesicht einen stets fröhlichen Ausdruck verleiht: Unbefangen, freundlich, neugierig und interessiert.